Kurz hinter Kongsberg liegt das norwegische Bergbaumuseum. In einer alten Silbermine bekommt man einen Einblick in 500 Jahre Bergbaugeschichte. Dazu tuckerten wir mit einer Grubenbahn 2 Kilometer in den Berg hinein und bekamen dort eine kleine Führung. Das Minensystem ist wirklich riesig. Es gibt 3 Hauptminen, die jeweils bis zu 2 Kilometer tief sind. Früher wurde der extrem harte Stein mithilfe von Feuern gesprengt, die davor entzündet wurden und das fortkommen war wahnsinnig mühsam. Der Tunnel durch den wir hineingefahren sind und der diverse Schächte miteinander verbindet brauchte 50 Jahre um gebaut zu werden. Nach und nach hat man dann immer raffiniertere Methoden gefunden und es sind nicht mehr ganz so viele Arbeiter erstickt oder erfroren. Im Maschinenraum konnte man dann die “neueste” Technik der Mine besichtigen, die aus den anfängen des 20. Jahrhunderts stammte. Erstaunlicherweise wurde alles von einer Wasserturbine angetrieben. 300 Meter unter der Oberfläche hatte das Wasser so viel Druck, dass es einen riesigen Kompressor, einen Stromgenerator und noch diverses anderes antreiben konnte. Es ist schon beeindruckend was wir Menschen, der Natur so alles abtrotzen. Und welche Opfer wir für ein bisschen glänzendes Metall bringen. Ich komme nicht umhin festzustellen, dass es sich irgendwie falsch anfühlt in einen mächtigen alten Berg einzudringen und ihn von innen auszuräumen. Tja und dann haben wir einmal mehr die Flashlines ausgepackt und diese dunkle Umgebung in buntes Licht getaucht. Das hätte sich sicher keiner der Bergarbeiter träumen lassen, dass irgendwann mal jemand kommt und die Leiter und Balken blinken lässt. Wieder am Licht haben wir ein leckeres Mittagsmahl eingenommen und uns auf den Weg nach Rauland gemacht. Die Straße wand sich immer weiter nach oben. Vorbei an einem beeindruckenden Wasserfall, der bei Bedarf abgeschaltet werden kann, dann fließt das Wasser durch ein Kraftwerk, erreichten wir ein Hochland kurz vor der Baumgrenze. Schneebefleckte Berge zeichneten sich ab und der Wind war recht eisig. Die Häuser waren hier oben hauptsächlich mit Erde gedeckt, auf der wiederum eine Wiese wuchs. Leider sind uns die Bilder der zweiten Tageshälfte abhanden gekommen. Abes sieht genau so aus, wie ihr euch das vorstellt. An der vereinbarten Tankstelle riefen wir Aliona an, sie kam angeradelt und zeigte uns den Weg zu ihrer Hütte. Ein urgemütliches winziges Haus, dass sie sich mit Vlad teilte wird uns die nächsten beiden Nächte beherbergen. Zum Willkommen gab es Borschtsch und Wein und hinterher einen Sambucca gegen die Kälte.