Uns ist noch nicht so ganz klar, ob wir in den Besitz einer Stockholmkarte kommen, die uns öffentlichen Nahverkehr und Museumseintritte erstattet. Also verbringen wir den Tag etwas im Schwebezustand. Einen Programmpunkt gibt es trotzdem. Wir treffen unseren alten Studien- und Fachschaftskollegen Patrick Brucker. Vor mittlerweile vier Jahren hat ihn die Liebe nach Stockholm gebracht. Als freier Kameramann gibt er uns einen kleinen Einblick in die hiesige Jobsituation. Wir spazieren zusammen gen Süden und verabschieden uns vor einem Café mit Internet. Hier versuche ich für die nächsten zwei Stunden ein Hotel aufzutreiben. Wir brauchen mal wieder etwas Privatsphäre und auch ein bisschen Luxus wäre nicht schlecht. Am späten Nachmittag dann hat sich was aufgetan. Und die Stockholmkarte kriegen wir auch. Yeehaa. Danny gibt sich ganz dem Shoppen und stöbern hin und ich stolpere mehr oder minder zufällig in eine Ausstellung im Kulturhuset. Wirklich ein faszinierendes Gebäude. Mitten in der Stadt gelegen beherbergt es ein Theater, ein Kino, ein Restaurant, ein Café, mehrere Ausstellungen, die Bibliothek und eine Menge freies Internet. Die besagte Ausstellung befindet sich im obersten Stockwerk und widmet sich der Street Art. Sprich, der Kunst, die nicht im Museum sondern auf der Strasse stattfindet. Oft illegal. Und so ist der Raum voller provokanter Werke. Teilweise mit politischer Sprengkraft und hart an der Grenze von Kunst und Vandalismus. In jedem Fall sehr kontrovers. Aber die Ideen sind brillant. Sollte irgendjemand demnächst in Stockholm sein, diese Ausstellung ist dringend zu empfehlen. Später dann verabschieden wir uns von unseren wunderbaren Gastgebern und checken im Hellsten Hotel Malmgård ein. Wir beziehen ein fantastisches Zimmer unterm Dach eines renovierten Jagdschlosses und schlafen wie Könige.